Warum wir eine Bauwende brauchen: Eine dringende Notwendigkeit für unsere Zukunft

Der Bau- und Immobiliensektor steht im Zentrum einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: die Bekämpfung des Klimawandels und die nachhaltige Nutzung unserer begrenzten Ressourcen. Mit etwa 40 % der globalen CO₂-Emissionen und 52 % des weltweiten Müllaufkommens trägt die Bauindustrie massiv zur Umweltzerstörung bei. Dieser Sektor verbraucht zudem große Mengen an natürlichen Ressourcen wie Sand, Wasser und Energie, während gleichzeitig wertvolle Flächen zubetoniert und damit Ökosysteme zerstört werden. Eine radikale Bauwende ist dringend erforderlich, um diesen zerstörerischen Kreislauf zu durchbrechen.

Die gegenwärtige Bauweise folgt meist noch traditionellen Modellen, die auf der Nutzung von Beton, Stahl und anderen ressourcenintensiven Materialien basieren. Diese Materialien haben nicht nur einen hohen CO₂-Fußabdruck, sondern sind auch in der Entsorgung problematisch, da sie nur schwer recycelbar sind. Wenn wir den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius begrenzen wollen, müssen wir unsere Art zu bauen überdenken – weg von klimaschädlichen Baustoffen hin zu ökologischeren Alternativen.

Ein zentraler Aspekt der Bauwende ist der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Das bedeutet, dass Materialien nicht einfach nach ihrer Lebensdauer entsorgt werden, sondern wiederverwendet oder recycelt werden können. Holz, das nachwächst und CO₂ speichert, ist ein gutes Beispiel für einen nachhaltigen Baustoff. Durch den Einsatz solcher Materialien könnten wir nicht nur die CO₂-Emissionen erheblich reduzieren, sondern auch den Ressourcenverbrauch und das Müllaufkommen minimieren.

Zusätzlich muss der Flächenverbrauch drastisch reduziert werden. Statt immer weiter in unberührte Landschaften vorzudringen, sollten wir uns verstärkt auf Flächenrecycling konzentrieren – das heißt, bestehende Gebäude zu sanieren, umzunutzen und in die Höhe statt in die Breite zu bauen. Dies könnte städtische Verdichtung fördern, ohne dabei den Bedarf an Naturflächen zu erhöhen.

Eine Bauwende ist keine Option, sie ist eine Notwendigkeit. Wenn wir die Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen erhalten und gleichzeitig unseren Energieverbrauch und die Emissionen drastisch reduzieren wollen, müssen Politik, Bauindustrie und Gesellschaft jetzt gemeinsam handeln. Bauen kann nachhaltig sein – es liegt an uns, diesen Wandel zu gestalten.