Nutzen, was da ist: Ein Aufruf zur Erhaltung und Weiterentwicklung von Bestand

In einer Zeit, in der Klimakrise und Ressourcenknappheit drängende Themen sind, dürfen wir beim Bau neuer Städte und Gebäude nicht länger unreflektiert abreißen und neu bauen. Jedes Gebäude, jede Straße, jedes Quartier ist Teil unserer Geschichte und trägt zur Identität unserer Städte bei. Abriss bedeutet nicht nur den Verlust von Kultur und Geschichte, sondern auch eine immense Belastung für unsere Umwelt.

Die Erhaltung und Weiterentwicklung des Bestands ist eine nachhaltige Alternative. Indem wir bestehende Gebäude renovieren und neu nutzen, verringern wir den Ressourcenverbrauch, reduzieren Müll und senken die CO₂-Emissionen. Warum sollten wir wertvolle Materialien und Strukturen verschwenden, die uns bereits zur Verfügung stehen? Ein neues Gebäude muss erst seine „ökologische Schulden“ tilgen, während ein bestehendes Bauwerk mit geringem Aufwand zukunftsfähig gemacht werden kann.

Aber es geht nicht nur um Nachhaltigkeit. Der Erhalt von Bestand bewahrt ein Stück Identität und Geschichte. Unsere Städte erzählen Geschichten durch ihre Architektur – von vergangenen Epochen, kulturellen Werten und dem Wandel der Gesellschaft. Jede dieser Geschichten verdient es, weiterentwickelt und an die heutigen Bedürfnisse angepasst zu werden, anstatt ausgelöscht zu werden.

Deshalb: Nutzen, was da ist! Entwickeln wir unsere Städte behutsam weiter, würdigen wir den Bestand und schaffen Raum für die Zukunft, ohne die Vergangenheit zu zerstören. So entsteht eine zukunftsorientierte Architektur, die Verantwortung für die Umwelt und die kulturelle Vielfalt übernimmt.